Hamit Altintop (FC Bayern München) Turkey vs. Croatia 1:3 a.p. Vienna (Austria), 20.06.2009 |
In Deutschland ist es nahezu unmöglich zu leben, ohne mit der türkischen
Kultur in Berührung zu kommen. Der größte prozentuale Anteil an Ausländern in
Deutschland sind Türken, auch in Frankfurt kann man sich an jeder Ecke einen
Döner gönnen. Ich selbst habe auch viele türkische Freunde, daher mag ich das
Trikot sehr.
2002 schrieb die Türkei WM-Geschichte, als Stürmer Hakan Sükür im Spiel um
Platz 3 nach nur 11 Sekunden zum 1:0 gegen Gastgeber Südkorea einnetzte – das
schnellste Tor der WM-Geschichte! Generell spielte die Türkei in besagtem Jahr
ein großartiges Turnier und erreichte mit dem dritten Platz ihre beste
WM-Platzierung aller Zeiten.Zugegebenermaßen habe ich zum türkischen Fußball ein sehr gespaltenes Verhältnis. Zur WM 2006 habe ich neben dem deutschen Team besonders das sympathische Team aus der Schweiz unterstützt, welches nach dem Gesamtsieg im Relegationsspiel in Istanbul eine wahre Horrornacht durchleben musste. Dementsprechend war ich auf die Türkei lange Zeit nicht gut zu sprechen.
Beeindruckend ist immer wieder, wie frenetisch die Fußballfans in der Türkei sind. Nicht nur die Topklubs Galatasaray oder Fenerbahce spielen vor ausverkauften Häusern, auch bei Länderspielen geht es auf den Rängen gerne mal sehr hitzig zu. Sportlich bildet die Türkei ein Kuriosum. Jährlich stehen viele ambitionierte Deutsch-Türken wie z.B. Nuri Sahin oder unlängst Hakan Calhanoglu vor der Frage, für welches Land aufzulaufen. Viele entscheiden sich für die Türkei, die trotz eines augenscheinlich starken Kaders oftmals die Qualifikation gehörig vergeigt. Aber: die Türkei ist eine absolute Turniermannschaft, und wenn sie sich einmal qualifiziert hat, ist sie nur ganz schwer zu schlagen. Das haben wir im Halbfinale der Euro 2008 am eigenen Leib erfahren, als die unfassbar kämpfenden Türken immer wieder zurück kamen und erst auf ein Tor von Philipp Lahm in der Nachspielzeit keine Antwort mehr wussten.
Ebenso eigenwillig wie naheliegend ist indes der Spitzname der türkischen
Kicker, die auch „Ay-Yıldızlılar“ („Halbmond-Sterne“) genannt werden. Das
ursprüngliche Heimtrikot der Türkei war weiß mit rotem Brustring, auf dem
besagter Halbmond samt Stern aufgewirkt war. Später wechselte man zu roter
Spielkleidung bei Heimspielen, mein Heimtrikot stammt aus der Zeit nach der
Weltmeisterschaft 2002. Die Türkei war gerade von adidas zu Nike gewechselt und
bekam das lustige Template, das mit einem überdimensionalen weißen Block auf
dem Rücken reichlich Platz für einen langen Spielernamen bietet. Statt des
Verbandswappens ziert die türkische Flagge das Trikot. Das der Verband warum
auch immer mittlerweile weiße Auswärtstrikots mit türkisen Hosen eingeführt
hat, stieß in der Türkei auf massive Ablehnung.
Auf dem Bild trauert mein Lieblingsspieler der Türken, Halil Altintop
(2005/06 20 Saisontore für den FCK!) mal wieder einer verpatzten Qualifikation
nach.
It is almost
impossible to live in Germany without any contact to the Turkish culture. The
greatest number of foreigners in Germany are from Turkey, even in Frankfurt you
can get yourself a Döner at every corner. I really like my Turkey shirt as I
have many Turkish friends, too.
In 2002, Turkey
wrote Word Cup history when striker Hakan Sükür scored the 1-0 against host
South Korea in the small final – after 11 seconds the fastest WC goal ever!
Generally the Turkish played an awesome tournament achieving place 3 at the
end, their best placement of all time.
To be honest,
I’m a little bit struggling inside talking about Turkish football. Besides
Germany I supported the very likeable Swiss team before the World Cup in 2006. After
they had qualified in the relegation matches against Turkey, they had to go
through a horror night in Istanbul. According to this I did not like Turkey
very much for some time.
Again and again
it is very impressive how frenetically the football fans are in Turkey. Not
only the top clubs like Galatasaray or Fenerbahce have awesome atmospheres in
their stadiums, the scenery is very fervid at international matches, too.
Regarding sports, Turkey seems to be a curiosity for me. Every year, there are
a lot of German-Turkish talents which have to decide whether to play for
Germany or Turkey. Man of them, such as Nuri Sahin or lately Hakan Calhanoglu,
play for Turkey. Although they seem to have a very strong squad, they fail at
the qualifiers too often. But: in case they qualify, to beat them becomes very
tough. We made that experience at the semi finals of the Euro 2008, where the
Turkish came back again and again until they had no more answer to a goal by
Philipp Lahm at extra time.
The strange but
obvious nick name of the Turkish team is „Ay-Yıldızlılar“ which means
“half-moon-stars”. The original Turkish football shirt has been white with a
red chest ring and that moon with a star on it. Later on, they switched to red
home shirts. My shirt derives from the time after WC 2002. Turkey had just
changed from adidas to Nike and got those funny templates with the oversized
white block on the back where you can even put the longest surname on. Instead
of the FA badge they wear the Turkish flag on their jerseys. I don’t know why
the FA decided to introduce turquoise shorts for the away dress a few years
ago, but in Turkey in fact nobody likes that. In the picture you can see my
favorite Turkish footballer Halil Altintop (scored 20 goals for Kaiserslautern
2005/06!) who is mourning as always after failed qualifiers.
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